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Düsseldorfer Klinik distanziert sich von Negativpreis
„Herz aus Stein“-Preis abgelehnt

Die Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie distanziert sich von dem Negativpreis „Herz aus Stein“, ausgelobt durch den Verein „Ärzte gegen Tierversuche“ „für den schlimmsten Tierversuch des Jahres 2022“. Sie war für Versuche an insgesamt vier Beagles ausgewählt worden, bei denen eine neuartige Methode der Therapie des Knochenabbaus nach Zahnverlust getestet wurde. Ein Knochenabbau erschwert die Anfertigung eines funktionellen Zahnersatzes deutlich und kann bislang oftmals nur über die Entnahme von eigenem Knochenmaterial eines Patienten behandelt werden. Die Ergebnisse dieses Versuchs bestätigten sich kürzlich in einer klinischen Studie am Menschen. Der von Ärzte gegen Tierversuche e.V. genannte Versuch fand allerdings 2017/18 statt.

 

Versuch

Nach Zahnverlust entsteht durch die fehlende Belastung des Knochengewebes ein Knochenabbau. Um später einen stabilen Zahnersatz zu ermöglichen, ist dann ein Knochenaufbau unumgänglich. Heutzutage wird daher Patienten überwiegend körpereigener Knochen transplantiert. In einer tierexperimentellen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass Zähne, die nach Entfernung in einen bestehenden Defektbereich transplantiert werden konnten, zu einem effektiven Gewinn an Knochenhöhe führten. Dies war das Resultat eines Umbaus der eingesetzten Zahnwurzeln in neugebildeten Knochen.

Für die Versuche lagen die notwendigen behördlichen Genehmigungen vor. Während der Operation wurden die Tiere narkotisiert und erhielten über die sich anschließende Heilungsphase eine Schmerzmedikation. Das Fressverhalten der Tiere war zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt. Der Versuch war die Grundlage für die Durchführung einer klinischen Studie („Klinische Prüfung am Menschen“), deren Ergebnisse die tierexperimentelle Untersuchung bestätigte. Hierdurch wurde ein wichtiger Schritt hin zur klinischen Routineanwendung vollzogen, von dem zukünftig zahlreiche Patienten profitieren können.

Haltung der Universitätsmedizin Düsseldorf zur Tierforschung

Tierforschung ist aus medizinischen, rechtlichen sowie aus Gründen des Verbraucherschutzes unverzichtbar. Aus ihr gewonnene wissenschaftliche Erkenntnisse leisten einen entscheidenden Beitrag zur Vorbeugung, Behandlung und Bekämpfung von Krankheiten, die Menschen leiden und sterben lassen. Die Bedeutung von Tierforschung lässt sich an zahllosen Beispielen belegen. Nicht zuletzt bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten, die gegen die immer noch grassierende Covid 19-Pandemie entwickelt und eingesetzt wurden und zahllose Menschenleben gerettet haben.

 

 

Kategorie/n: Medizinische Fakultät, Schlagzeilen, Pressemeldungen
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