Die Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Die Vielzahl neurologischer Funktionsstörungen und Funktionseinbußen mit eingeschränkter Mobilität, Seh-, Sensibilitäts-, Koordinations- und Sphinkterstörungen sowie kognitiven Beeinträchtigungen können zu erheblichen Behinderungen, verminderter Lebensqualität, eingeschränkter Berufsfähigkeit und verkürzter Lebenserwartung führen. Erfreulicherweise sind in den letzten Jahren eine Reihe immunmodulierender Medikamente verfügbar geworden, welche für die häufigste Verlaufsform der Erkrankung mit schubhaften Verschlechterungen therapeutische Optionen bieten.
B Lymphozyten spielen eine wesentliche Rolle in der Pathogenese der MS und sind Ziel therapeutischer Interventionen.
In zwei vom Design identischen randomisierten doppel-blind durchgeführten Studien (ULTIMATE I UND II) erhielten jeweils über 540 TeilnehmerInnen zwei Jahre lang entweder Ublituximab alle 6 Monate als einstündige Infusion oder täglich das etablierte orale MS Medikament Teriflunomid. Das Hauptziel der 96 Wochen dauernden Studien war die jährliche Schubrate.
Diese wurde durch Ublituximab im Vergleich zu Teriflunomid um 50-57% reduziert. Ublituximab behandelte Studienteilnehmer hatten auch deutlich geringere Krankheitsaktivität in seriell durchgeführten kernspintomografischen Hirnaufnahmen. Ublituximab war gut verträglich. Dieser hocheffektive Antikörper wird das Arsenal zur Behandlung der Multiplen Sklerose erweitern.
Originalpublikation:
Steinman L, Fox E, Hartung HP, et al. Ublituximab versus Teriflunomide in Relapsing Multiple Sclerosis. New England Journal of Medicine 2022; 387; 704-714.. DOI: 10.1056/NEJMoa2201904
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