Tierversuche sind einerseits unverzichtbar, um Krankheiten zu erforschen, Medikamente zu entwickeln und die Sicherheit von Behandlungsmethoden zu gewährleisten. Dieser Standpunkt ist Konsens in allen universitären Medizinstandorten in Deutschland. Aber es gibt auch massive Kritik, weil die Wissenschaft das Wohl des Menschen über das Tierwohl stellt. Entsprechend wichtig ist es für Forschungseinrichtungen, über die eigenen Projekte, ihre Methodik und Ziele, aufzuklären. Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) hat sich daher der Initiative Transparente Tierversuche angeschlossen.
Dr. Laura Berg, Wissenschaftliche Referentin der Informationsinitiative „Tierversuche verstehen“: „Wir freuen uns sehr, dass die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die Initiative Transparente Tierversuche unterstützt und sich mit der Unterschrift verpflichtet, folgende vier Ziele umzusetzen: transparent informieren, den öffentlichen Dialog mitgestalten, Erfahrungen austauschen und die eigenen Aktivitäten auf verschiedenen Kanälen bekannt machen. Stand August 2023 haben bereits 103 wissenschaftliche Einrichtungen diese Unterschrift geleistet und wir sind sehr stolz auf diese immense Unterstützung und die wachsende Bereitschaft, über dieses Thema offen zu kommunizieren.“
Ziel der Transparenzinitiative ist, die tierexperimentelle Forschung aus der Tabuzone herauszuholen und über Tierforschung in den eigenen Laboren zu berichten. Zwar informiert die HHU schon seit längerem über ihre Zentrale Einrichtung für Tierforschung und wissenschaftliche Tierschutzaufgaben (ZETT), unter anderem über eine Website sowie in Führungen und Vorträgen, die Kommunikation soll aber weiter verstärkt werden.
Zu den Zielen einer gesteigerten Transparenz gehört für die HHU auch, gezielten Falschmeldungen entgegenzutreten. Beispielsweise wird im Großraum Düsseldorf vielfach behauptet und bildlich dargestellt, dass im Tierhaus der HHU kontinuierlich Beagles in Versuchen „gequält und getötet“ werden. Das ist nicht der Fall. Abgesehen davon, dass bei Versuchstieren Belastungen und Schmerzen stets so weit wie möglich eingeschränkt werden, wurden Versuche mit Beagles bereits Anfang 2018 beendet. Seit mehr als fünf Jahren gibt es keine Versuche mehr mit Hunden an der Düsseldorfer Universität.
Die Initiative Transparente Tierversuche wurde 2021 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Initiative „Tierversuche verstehen“ eingerichtet. „Tierversuche verstehen“ ist eine Informationsinitiative der Allianz der Wissenschaftsorganisationen.
Weitere Informationen:
Initiative Transparente Tierversuche: www.initiative-transparente-tierversuche.de
Über die ZETT: Tierversuche, 3 R, Tierversuchsfreie Lehre und weitere Informationen
Tierversuche verstehen – Eine Informationsinitiative der Wissenschaft: www.tierversuche-verstehen.de
Universität Düsseldorf: Statement zur Tierforschung an der HHU