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Frühere Nachimpfung nötig?
Altersabhängige Immunantwort nach COVID-19-Impfung

Wissenschaftler des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf haben in den vergangenen Wochen die Immunantwort nach der ersten und zweiten COVID-19-Impfung untersucht. Dazu wurden zwei Altersgruppen miteinander verglichen. Nun liegen erste Ergebnisse vor.

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Doctor giving a senior woman a vaccination. Virus protection. COVID-2019.

Sowohl nach der ersten als auch nach der zweiten Impfung waren in der Gruppe der älteren Personen deutlich niedrigere Immunantworten als in der jüngeren Gruppe zu erkennen. Etwas mehr als 30 Prozent wiesen auch nach der zweiten Impfung keine sogenannten neutralisierenden Antikörper auf, denen eine besondere Schutzwirkung vor einer Infektion zugesprochen wird. In der jüngeren Gruppe betrug dieser Anteil ca. zwei Prozent. „Das muss aber nicht bedeuten, dass die Älteren schwere Komplikationen bei einer Erkrankung zu erwarten haben“, so Prof. Dr. Ortwin Adams, Institut für Virologie, einer der leitenden Ärzte der Studie.

Dabei würden noch andere Bestandteile des Immunsystems eine Rolle spielen, die allerdings nicht Gegenstand der Studie gewesen seien. Neueste Berichte aus Schottland zeigen nämlich, dass die Rate der Krankenhauseinweisungen auch bei über 80-Jährigen schon nach der ersten COVID-19- Impfung deutlich geringer ist als bei Ungeimpften. „Es könnte aber bedeuten, dass diese Gruppe eher als die jüngeren Studienteilnehmenden nachgeimpft werden muss, um in Zukunft Infektionsketten in Gemeinschaftseinrichtungen effektiv zu verhindern.“

In der Studie waren die Blutergebnisse von ca. 180 Bewohnerinnen und Bewohnern sowie von Mitarbeitenden der Sozialbetriebe Köln (SBK) analysiert worden. Die erste Gruppe umfasste Personen, die zum Zeitpunkt der Studie jünger als 60 Jahre alt waren. Die Teilnehmenden der zweiten Gruppe waren älter als 80 Jahre. Bei ihnen handelte es sich somit um eine Altersklasse, die in den Zulassungsstudien für die derzeit verwendeten Impfstoffe nur schwach vertreten war. Im Rahmen der Düsseldorfer Studie wurden zwei Blutabnahmen durchgeführt: einmal nach der ersten und einmal nach der zweiten Impfung. Anschließend wurden die Blutergebnisse untersucht.

„Wir freuen uns, dass wir eine so große Gruppe untersuchen durften. Dadurch konnten wir aussagekräftige Ergebnisse gewinnen“, sagen Dr. Marcel Andrée und Lisa Müller, die neben Prof. Dr. Ortwin Adams und Prof. Dr. Heiner Schaal ebenfalls an der Leitung der Studie beteiligt waren. Die Koordination seitens der SBK erfolgte durch Dr. Anna Seelentag.

Kontakt:

, Leiter Diagnostik am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Düsseldorf
Te.: +49 211 81 14536

, Leiter des BSL-3-Labors am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Düsseldorf, Tel.: 0+49 211 81 12393

, Assistenzart am Institut für Virologie

, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Virologie

 

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Kategorie/n: Medizinische Fakultät
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