Zum Inhalt springenZur Suche springen
Weiße Maus mit roten Augen auf einem medizinischen Handschuh

Was wir bewirken

Jeder Mensch, der an einer Krankheit leidet, hat das Recht auf bestmögliche medizinische Versorgung. Die Ergebnisse der Tierforschung ermöglichen es, optimale Therapiechancen zu entwickeln. Dafür werden Modelle entwickelt und geprüft, die im besten Fall zur Weiterentwicklung von Behandlungsmöglichkeiten führen.

Krankheiten und krankmachende Mechanismen bei Mensch und Tier weisen häufig große Ähnlichkeiten auf. Durch das Verstehen der Vorgänge beim Tier können Behandlungsmöglichkeiten beim Menschen geschaffen werden. 

Die Arbeit in der ZETT trägt zur Entwicklung therapeutischer Methoden bei – und erhöht die Chance auf Heilung bei Krankheiten. Informieren Sie sich hier über den konkreten Nutzen unserer Tierforschung.

In den vergangenen 50 Jahren hat die Medizin große Fortschritte gemacht. Eine Vielzahl der revolutionären Neuentdeckungen beruht auf den Ergebnissen der Tierforschung. Herausragende Beispiele sind die Entwicklung von Antibiotika oder von Insulinpräparaten, die für Diabetiker*innen lebenswichtig sind. Auch Grundlagenwissen – etwa über die Entdeckung verschiedener Viren oder darüber, wie unser Immunsystem arbeitet – wäre ohne die tierexperimentelle Forschung nie gesammelt worden.

Der Nutzen der Tierforschung ist aus humanmedizinischer Sicht klar belegbar. So greift jeder Mensch, der heute zum Arzt geht, auf jahrzehntelange Grundlagenforschung zurück, für die in vielen Fällen Tierforschung unvermeidlich war und ist.

Dass Tierforschung Ergebnisse liefert, die buchstäblich „überlebenswichtig“ sind, belegen die folgenden Beispiele. Sie zeigen auch, dass dabei oftmals ein langer Atem erforderlich ist. Denn die Erfolge der so wichtigen Grundlagenforschung sind manchmal erst nach Jahren sichtbar. Unzweifelhaft ist, dass Tierforschung hilft, Menschen zu heilen. Gestern, heute – und auch morgen.

  1. Ein Fortschritt in der Medizin ist nahezu immer mit Forschung an Tiermodellen verbunden. Dies betrifft nicht nur die Aufklärung von Krankheitsursachen (zum  Beispiel bei Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf- oder Alzheimer-Erkrankungen), sondern auch die Entwicklung innovativer Behandlungsmethoden. Dazu gehört z.B. die Implantation von Aortenklappen über einen Katheter (TAVI), die als minimal-invasiver Eingriff eine herausragende Bedeutung bei der Therapie insbesondere inoperabler Hochrisikopatienten hat.

    Die Geschichte der katheterbasierten Aortenklappenimplantation begann 1989. Ausgehend von einfachen Prototypen erfolgte die Entwicklung einer funktionalen Aortenklappe, die 2000 bzw. 2002 erstmals bei Menschen implantiert wurde. Die erfolgreiche Entwicklung einer Klappe, die sicher beim Menschen angewendet werden konnte, erforderte die Optimierung und fortgesetzte Funktionsprüfung in Schweinen und Schafen, die als relevantes Tiermodell eingesetzt wurden. Die Forschung am Tier als Stellvertreter für den Menschen ermöglichte damit ein neues Therapieverfahren, von denen bisher allein in Deutschland schon mehrere 10.000 Menschen profitiert haben – und in zunehmendem Maße profitieren werden.
     
  2. Unser Immunsystem schützt uns täglich vor Infektionen durch Bakterien, Viren und Pilzen. Das überaus komplizierte Zusammenspiel verschiedener Abwehrzellen und die Erzeugung und Funktion von im Blut zirkulierenden Abwehrmolekülen, wie zum Beispiel Antikörpern,  wird seit Jahrzehnten von Biologen und Medizinern vor allen Dingen an Mäusen untersucht. Neben zahlreichen wichtigen Erkenntnissen über die Funktion der einzelnen Komponenten bei einer Abwehrreaktion haben diese Forschungen auch den Grundstein für Antikörper-basierte Therapien gelegt, die u.a. Überlebenschancen bei bestimmten Krebsarten erhöhen.

    Der argentinische Molekularbiologe César Milstein und sein deutscher Kollege Georges Köhler erhielten 1984 den Nobelpreis für die Entwicklung monoklonaler Antikörper, die heute aus Diagnostik und Therapie nicht mehr wegzudenken sind. So basieren zum Beispiel Therapien gegen Brustkrebs (Herceptin), bei Interventionen gegen Blutgerinnung bei Herzinfarkt und Schlaganfall (ReoPro) oder zur Lipidsenkung bei Risikopatienten/innen mit Hypercholesterinämie auf den ursprünglichen Arbeiten, die Milstein und Köhler an Mäusen durchgeführt haben. Die Aktivierung unserer Abwehr gegen Krebszellen durch Gabe und Entwicklung spezifischer Antikörper gegen diese Zellen findet immer neue Anwendungsfelder und therapeutische Ziele. Mehr als 30 dieser therapeutischen Antikörper sind in den vergangenen Jahren zur Behandlung von beispielsweise Lymphomen, Makuladegeneration, Osteoporose, rheumatoide Arthritis oder Psoriasis zugelassen worden.
Verantwortlichkeit: