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Erhöhte Prävalenzen psychischer Störungen
bei Medizinstudierenden: Wie gehen wir damit um?

Medizinstudium 2013/2020 am 06.06.2018, 16:00 Uhr

Am Mittwoch, den 06. Juni 2018 hatten Lehrende, Studierende sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Fakultät erneut die Gelegenheit, im Forum des Austauschs der O.A.S.E. zusammenzukommen und miteinander zu diskutieren. Die Veranstaltung aus unserer Reihe „Medizinstudium 2013/2020“ widmete sich dieses Mal einem wichtigen Thema, welches in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat:

Erhöhte Prävalenzen psychischer Störungen bei Studierenden der Medizin: Wie gehen wir damit um?

Internationale Studien belegen, dass Medizinstudierende häufig von psychischen Beeinträchtigungen betroffen sind. Die HeLD Studie des Institutes für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin bestätigt diese Daten auch für unsere Fakultät. Beim fakultätsinternen Austausch ging es nun vor allem darum, über mögliche Ursachen für die Häufigkeit psychischer Erkrankungen bei Medizinstudierenden sowie über Präventionsmöglichkeiten zu sprechen.

Bereits bei ihrer Begrüßung wies die Prodekanin für Lehre und Studienqualität Prof. Dr. Stefanie Ritz-Timme auf die Aktualität des Themas hin. Dr. Thomas Muth vom Institut für Arbeits- und Umweltmedizin bestätigte diesen Eindruck mit ausgewählten Studienergebnissen, darunter auch die von ihm eigens durchgeführte HeLd-Studie, die drei Jahrgänge unserer Fakultät durch das Studium begleitet und in allen Kohorten erhöhte Prävalenzen psychischer Störungen nachweist.

Der Direktor des Instituts für Arbeits- und Umweltmedizin Prof. Dr. Peter Angerer, knüpfte an die vorgestellten Ergebnisse an und lieferte Belege dafür, dass eine Veränderung der Studienbedingungen zur Besserung des emotionalen Wohlbefindens der Studierenden beitragen kann. Aus diesen Erkenntnissen resultierend, präsentierte Prof. Angerer schließlich einen Vorschlag für die Einführung eines Gesundheitsmanagements für Medizinstudierende unserer Fakultät.

Den dritten Impuls gab Frau Prof. Dr. Eva Meisenzahl-Lechner, die Ärztliche Direktorin des LVR-Klinikums Düsseldorf. Sie verdeutlichte in ihrem Vortrag die Normalität von Stimmungsschwankungen. Auch Depressionen seien ein häufiges und weit verbreitetes Krankheitsbild, welches sich heutzutage sehr gut behandeln lasse. Außerdem zeigte die Referentin mögliche Ursachen und Einflussfaktoren psychischer Störungen bei Medizinstudierenden auf. Die Kombination aus erhöhter Vulnerabilität, dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts sowie Leistungsdruck im Studium stellte sie dabei als die maßgeblichen Faktoren heraus. Zum Schluss wies Frau Prof. Meisenzahl-Lechner noch einmal auf bestehende Beratungs- und Unterstützungsangebote auf dem Campus hin und gab zu verstehen, dass angehende Mediziner nicht davor zurückschrecken sollen, solche vertraulichen Angebote wahrzunehmen.

Anschließend diskutierten die Referentinnen und Referenten gemeinsam mit dem Publikum darüber, wo das Gesundheitsmanagement an unserer Fakultät ansetzen könnte, damit aus unseren Medizinstudierenden gesunde und gute Ärztinnen und Ärzte werden. Alle waren sich einig, dass die Entwicklung eines Gesundheitsmanagements nur unter Einbezug unserer Studierenden und Lehrenden geschehen kann. Frau Prof. Ritz-Timme hob abschließend noch einmal hervor, dass die Verbesserung der Lehr- und Lernkultur dabei eine wichtige Rolle spielt.

Lehrpreis der Medizinischen Fakultät

Um diejenigen zu würdigen, die unsere Lehr- und Lernkultur bereits sehr positiv geprägt haben, bildete die Verleihung der drei Lehrpreise der Medizinischen Fakultät 2018 den Abschluss der Veranstaltung. Die Prodekanin übergab die mit 5.000 € dotierten Preise für herausragende Lehre an drei hochengagierte Dozierende:

Prof. Dr. Walter Däubener
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene

Judith Mittelstädt
Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie

Dr. Carsten Döing
Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie

Bei schönstem Sommerwetter konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Abend am Currywurststand auf der Wiese hinter der O.A.S.E. ausklingen lassen.

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