Zum Inhalt springenZur Suche springen

CoMeD

Communication in Medical Education Düsseldorf

Kommunikative Kompetenz ist als einer von acht Kompetenzbereichen fester Bestandteil des Düsseldorfer Curriculum Medizin. Zur systematischen Vermittlung dieser Kompetenz in der ärztlichen Aus- und Weiterbildung, haben wir daher mit CoMeD (Communication in Medical Education Duesseldorf) ein longitudinales Kommunikationscurriculum entwickelt und stufenweise in unseren Modellstudiengang implementiert:

  • Im 1. Studienjahr werden die Grundlagen der Kommunikation vermittelt.
  • Im 2. und 3. Studienjahr fokussiert die Kommunikation auf die Patienteninteraktion bei Anamnese- und Beratungsgesprächen.
  • Im 4. und 5. Studienjahr liegt der Fokus auf der Kommunikation in herausfordernden klinischen Kontexten.

Das zentrale Element des longitudinalen Kommunikationscurriculums sind Lernenden-zentrierte, Fertigkeiten-orientierte, interdisziplinäre Unterrichtseinheiten in Kleingruppen. Ärztliche Gesprächsformen und kommunikative Fertigkeiten werden hier in standardisierten Gesprächssimulationen mit geschulten Simulationspatienten (aktuell sind 60 Simulationspatienten in der Lehre eingebunden) oder in studentischen Rollenspielen trainiert. Hierzu gehören unter anderem:

  • Anamnese
  • Beratung
  • Partizipative Entscheidungsfindung
  • Kommunikation mit Angehörigen
  • Überbringen schlechter Nachrichten
  • Team-Kommunikation
  • Umgang mit schwierigen Emotionen

Die Gesprächssimulationen werden entweder von Dozierenden oder von studentischen Tutorinnen und Tutoren geleitet. Die ärztlichen Gesprächstechniken und deren anschließende Reflexion werden immer in einem klinischen Kontext unter Beteiligung möglichst vieler Fächer gelehrt. Ärztinnen und Ärzte unterrichten jeweils in ihren spezifischen klinischen Settings bzw. Fachkontexten und unterstützen dabei das Lernen am Rollenvorbild (role modelling). Alle Dozierenden werden in speziellen Trainings entsprechend qualifiziert.

An jede Interaktion (Gesprächssimulation, Rollenspiel oder Übung mit realen Patienten aus der Klinik) schließt sich ein strukturiertes 360° Feedback an. Das (Peer)-Feedback ist ebenfalls wichtiger Bestandteil des Curriculums und läuft nach evidenzbasierter Konzipierung ab. Durch den Abgleich der Selbst- und Fremdeinschätzung während des Feedbacks wird die Selbstreflexion gefördert, welche ebenfalls eine der acht Kompetenzen des Düsseldorfer Curriculum Medizin darstellt.

Neben dem regelmäßigen Feedback durch Peers, Simulationspatienten und Lehrende wird der Lernprozess durch formative Prüfungen gesteuert. Folgende Prüfungsformate werden derzeit verwendet:

  • Klinisch-praktischer Teil der Ärztlichen Zwischenprüfung (OSCE) nach dem 3. Studienjahr
  • CoMeD-OSCE (Objective Structured Clinical Examination) in dem nur die kommunikative Kompetenz geprüft wird im 4. Studienjahr
  • Mini-Clinical Examination (Mini-CEX) im 4. und 5. Studienjahr

Insgesamt bieten wir pro Jahr rund 1700 praktische Unterrichtseinheiten mit Simulationen bzw. Rollenspielen zur Kommunikation für alle Semester an. Hinzu kommen rund 600 Unterrichtseinheiten im Jahr für Kommunikationsstationen in den OSCE-Prüfungen. Jede/er Studierende/r kann in einem fünfjährigen Studium rund 15 Simulationsgespräche mit einem Simulationspatienten in unterschiedlichen klinischen Settings und mit steigendem Schwierigkeitsgrad führen.

CoMeD wird laufend evaluiert und weiterentwickelt. So ist aktuell z.B. eine vierte Stufe in Vorbereitung, in der ein Transfer in den klinischen Alltag während des Praktischen Jahrs (6. Studienjahr) erfolgt.

Durch die quer- und längsschnittige Implementierung der kommunikativen Lehreinheiten in das Kerncurriculum aller fünf Studienjahre, sind in bisher 10 von 20 Themen- bzw. Studienblöcken in jeweils unterschiedlichen Fachgebieten insgesamt 18 CoMeD-Seminare abgebildet, hinzu kommen 2 OSCE-Formate mit Kommunikationsstationen.

Verantwortlichkeit: