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Kontakte knüpfen, das Campusleben gestalten

Onur Aydemir, einer der Vorsitzenden der Fachschaftsvertretung Medizin, im Gespräch.

Die Fachschaftsvertretung Medizin engagiert sich für die Belange aller Medizinstudierenden der HHU Düsseldorf und sitzt beispielsweise in universitären Gremien. Onur Aydemir ist einer ihrer Vorsitzenden und studiert im 9. Semester Humanmedizin. Im Interview verrät er, warum er die Arbeit in der Fachschaftsvertretung schätzt, was seiner Meinung nach einen guten Arzt ausmacht und warum der schönste Moment, den er bisher in seinem Medizinstudium hatte, mit seiner Oma zu tun hat. 

Wie bist du zum Medizinstudium gekommen? 
Mir war es wichtig, etwas zu machen, womit ich hinterher gut Geld verdienen kann. Das sag ich ganz ehrlich. Aber es ging mir nicht nur darum, denn dann hätte ich auch etwas Anderes studieren können. Medizin ist so ein riesiges Themengebiet, man lernt den menschlichen Körper in seiner Gänze kennen und muss sich nicht von Anfang an spezialisieren. Zu lernen, wie man als Mensch funktioniert, finde ich super interessant.

Warum hast du dich entschieden, in der Fachschaftsvertretung mitzuwirken?
Wegen den Kontakten, die man dadurch knüpfen kann, und weil es mir einfach Spaß macht. Ich komme ursprünglich aus der Nähe von Mainz und kannte niemanden in Düsseldorf, als ich angefangen habe, hier zu studieren. Natürlich knüpft man im Studium Kontakte. Aber ich hatte Lust, mich auch darüber hinaus einzubringen. Und ich finde, es ist wichtig, neben dem Studium Hobbys zu haben.
Die Events, die in meinem ersten Semester von der Fachschaft organisiert wurden, haben mir persönlich sehr viel gegeben. Daran wollte ich auch mitwirken. Im dritten Semester habe ich mich dann das erste Mal für die Fachschaft aufstellen lassen. 

Was ist für dich das Schönste an der Arbeit in der Fachschaftsvertretung? 
Die Fachschaftsvertretung besteht aus 15 Studierenden, die einmal im Jahr gewählt werden und alle Studierenden z.B. in Kommissionen vertreten sowie das Campusleben mit organisieren. Die Aufgabe von Luisa Spallek und mir als Vorsitzenden ist, dass der ganze Laden läuft. 
Die Kontakte, die man dabei knüpft, sind für mich definitiv das Schönste dabei. Das Studium ist sehr verschult, da ist man viel mit seiner Gruppe und seinem Semester zusammen. Durch die Fachschaftsarbeit lernt man unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Semestern kennen.

Was möchtest du mit deiner Arbeit in der Fachschaft bewirken? 
Mir ist es wichtig, dass die Studierenden, die ich vertreten soll, eine gute Zeit und ein schönes Studierendenleben hier haben. Ob die Medizinstudierenden auf dem Campus mehr erleben als das bloße Studium, ist in vielerlei Hinsicht von der Fachschaft abhängig. Wir organisieren alles, was Spaß macht, sozusagen. Außerdem versuchen wir, die Lehre im Studium durch unsere Stimme positiv zu verbessern und fungieren als Bindeglied zwischen Dozierenden und Studierenden.

Was macht für dich einen guten Arzt aus?
Ein guter Arzt oder eine gute Ärztin sollte Feinfühligkeit und Verständnis für die Person, die vor ihm oder ihr sitzt, mitbringen. Man sollte sich in sein Gegenüber hineinversetzen und auf andere Menschen eingehen können. Ärztliche Behandlungen dürfen im Krankenhausalltag nicht zur Fließband-Arbeit verkommen. 
Jemand, der Menschen nicht mag, ist in dem Beruf falsch. Auch wenn es natürlich Fächer gibt, in denen man keinen direkten Patientenkontakt hat. Aber am Ende geht es immer darum, dass man etwas für Patient:innen, für andere Menschen macht. Man schafft Gesundheit, schlussendlich, egal ob im Labor oder in der Klinik. 

Was ist für dich das Spannendste am Medizinstudium? 
Eine große Überraschung war für mich zum Beispiel der Präp-Kurs, man musste auf einmal Hand anlegen an Körperspenden, es ging nicht mehr nur um Theorie. Man wird auch immer wieder überrascht, wie vielfältig die Themen in der Medizin sind. Dies ist für mich gleichzeitig die Schattenseite des Studiums. Denn manches muss man einfach lernen, obwohl man es in seiner persönlichen Laufbahn wahrscheinlich nie wieder brauchen wird. 
Am Ende des Studiums ist man kein fertiger Neurologe oder Allgemeinchirurg. Aber man hat sich eine große Bandbreite an Wissen angeeignet und darauf basierend kann man sich spezialisieren. Damit kann man im Leben viel anfangen, denke ich. 

Was war bislang für dich der schönste Moment in deinem Medizinstudium? 
Ein schöner Moment war, als ich meiner Oma mit ihren Medikamenten helfen konnte. Sie kam zu mir und meinte ‚Guck dir doch mal meine Medikamente an. Ich kann so schlecht schlafen‘. Und ich: ‚Oma, ich bin noch gar kein Arzt, ich kann das doch gar nicht.‘ Letztendlich wusste ich aber doch, was sie einnimmt und wofür sie es einnimmt. Und ich konnte ihr auch sagen, dass es bei einem ihrer Medikamente schon passieren kann, dass man dadurch schlecht schläft. Dann ist sie zu ihrem Arzt gegangen und der hat ihr ein neues Medikament gegeben. In dem Moment hatte ich das Gefühl, dass ich etwas verstanden habe.  

Was ist dein Lieblingsort hier auf dem Campus zum Kaffeetrinken?
Der Fachschaftsraum, denn da kann ich mich mit Freundinnen und Freunden unterhalten oder treffe auf neue Leute, während ich mir einen Kaffee trinke und mir einen Koffeinschock hole. Man kann immer bei uns vorbeikommen und hallo sagen. Und die ‚Medicafete‘, gegenüber vom Hörsaal 3a. Da machen wir zum Beispiel unser Medi-Grillen und man kann dort entspannt in der Sonne sitzen. 

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Kategorie/n: Studium und Lehre, Medizinstudium
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