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Kardiovaskuläre Medizin
Verleihung des Edens Preises 2021 an Dr. Patricia Wischmann und PD Dr. Dr. André Heinen

Am 15. Juni wurde der Edens Preis 2021 der Eberhard-Igler-Stiftung an Dr. med. Patricia Wischmann, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, und PD Dr. Dr. med. André Heinen, Institut für Herz- und Kreislaufphysiologie, verliehen. Der jährlich vergebene Edens-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Für das Jahr 2021 zeichnete die Stiftung jetzt eine Medizinerin und einen Mediziner für ihre Arbeiten in der kardiovaskulären Grundlagenforschung aus. Über die Preisvergabe entschied das Kuratorium der Eberhard-Igler-Stiftung auf Vorschlag eines Preisrichtervotums.

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Wurden mit dem Edens-Preis 2021 ausgezeichnet: PD Dr. Dr. André Heinen, Institut für Herz- und Kreislaufphysiologie (Mitte), Dr. Patricia Wischmann, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Laudatoren waren Prof. Dr. Axel Gödecke (l.) und Prof. Dr. Malte Kelm (r.)

Die ausgezeichnete Arbeit von Dr. Patricia Wischmann beschäftigt sich mit den Auswirkungen einer Anämie (Blutarmut) auf das Herz-Kreislaufsystem. (“Anaemia is associated with severe RBC dysfunction and a reduced circulating NO pool: vascular and cardiac eNOS are crucial for the adaptation to anaemia”). So führt eine Anämie zu einer Fehlfunktion der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die unter „Normalbedingungen“ kompensiert wird, bei einem Herzinfarkt jedoch zu einem vergrößerten Gewebeschaden führt. Dr. Wischmann und Autorenteam konnten zeigen, dass einer veränderten Freisetzung des gasförmigen, regulatorischen Moleküls Stickstoffmonoxid aus den Erythrozyten eine wesentliche, schützende Rolle bei der Entwicklung eines Herzinfarkts bei Anämie zukommt. Die erhobenen Daten könnten maßgeblich die klinische Beobachtung erklären, wonach anämische Patienten eine schlechtere Prognose nach einem Herzinfarkt haben.

Priv. Doz. Dr. Dr. med. André Heinen hat sich in seiner prämierten Publikation  „4-hydroxytamoxifen does not deteriorate cardiac function in cardiomyocyte-specific MerCreMer transgenic mice“ einem wichtigen Thema für die kardiovaskuläre Grundlagenforschung gewidmet: Bei transgenen Tiermodellen werden bestimmte Gene ausgeschaltet. Nur mit diesem für den medizinischen Erkenntnisgewinn unentbehrlichen Verfahren können spezifische Fragestellungen untersucht werden. Um Gene zelltyp-spezifisch auszuschalten, wird häufig ein System genutzt, dessen Wirkstoff Tamoxifen erhebliche Nebenwirkungen für das Herz mit sich bringen kann. In seiner Arbeit erarbeitete PD Dr. Heinen nun ein Protokoll, das es erlaubt, die Ausschaltung von Genen ohne jegliche Nebenwirkungen zu erreichen. Damit steht der kardiovaskulären Forschung nun eine validierte Referenzmethode zur Funktionsanalyse spezifischer Gene im Herzen zur Verfügung.

Beide prämierten Arbeiten wurden in dem renommierten Journal „Basic Research in Cardiology“ publiziert.

Der Edens-Preis ist der älteste Preis an der HHU und wird in der Medizinischen und in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der HHU ausgeschrieben. Er hat den Zweck, besondere wissenschaftliche Leistungen und den wissenschaftlichen Nachwuchs der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zu fördern. Die auszuzeichnenden Arbeiten müssen ein Thema aus der Kreislaufforschung oder verwandten Gebieten behandeln.

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Kategorie/n: Medizinische Fakultät, Schlagzeilen, Pressemeldungen
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