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Bewegung bei der Behandlung der Koronaren Herzkrankheit
Studie: Wie motiviert man seine Patienten?

Regelmäßige Bewegung hilft effektiv die Symptome der Koronaren Herzkrankheit (KHK) bei Patientinnen und Patienten zu verbessern und ihre Lebensqualität zu steigern. Es ist nachgewiesen, dass die ärztliche Kurzberatung Patienten motiviert, körperlich aktiver zu werden. Daher ist sie auch Bestandteil der klinischen Behandlungsleitlinie "Chronische KHK". Dennoch scheint es Defizite bei der Umsetzung zu geben. Hier setzt nun eine neue Studie an, die von PD Dr. Sabrina Kastaun, Institut für Allgemeinmedizin (ifam) des Centre for Health and Society (chs) der HHU Düsseldorf, geleitet wird. Über die kommenden fünf Jahre werden Kastaun und das Projektteam Ursachen für die unzureichende Umsetzung der Leitlinienempfehlungen ermitteln, ein Training für Hausärzte konzipieren und dies in der Praxis testen.

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Die ärztliche Kurzberatung bei KHK-Patienten soll motivieren, körperlich aktiver zu werden. Die OptiCor-Studie untersucht Erfolg und Verbesserungspotential der Beratung.

Oft hören die Patienten Sätze wie "Sie müssen sich mehr bewegen!" oder "Sie sollten aufhören zu rauchen!" „Wir wissen, dass solche Empfehlungen deutlich wirksamer bei Patienten ankommen, wenn sie z.B. konkrete Empfehlungen und vor allem Unterstützungsangebote enthalten. In der Beratung zum Gesundheitsverhalten werden Ärzte und Ärztinnen in Deutschland aber leider nicht ausreichend ausgebildet“, beschreibt Sabrina Kastaun die Situation. Das gelte sowohl für das Studium als auch für die Facharztausbildung, so Kastaun.

Die Studie „OptiCor - Optimising the treatment of chronic ischemic heart disease by training general practitioners to deliver very brief advice on physical activity" wird mit über 1,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als neue BMBF-Nachwuchsgruppe Versorgungsforschung gefördert. Die Forschenden wollen zunächst Gründe ermitteln, warum die Beratungsempfehlung nicht ausreichend umgesetzt wird und wo genau es Verbesserungspotential gibt. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird anschließend ein Training für Hausärzte entwickelt, angepasst an ihre Bedürfnisse und die der Patienten mit Koronarer Herzkrankheit. Und schließlich folgt die Erfolgskontrolle, ob das Training wirksam die Raten der durchgeführten hausärztlichen Beratungen zur körperlichen Aktivität bei der Behandlung von KHK-Patienten steigern konnte.

Beteiligt an der OptiCor-Studie sind das Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie und der Forschungsschwerpunkt Suchtforschung und klinische Epidemiologie am Centre for Health and Society (chs), Medizinische Fakultät der HHU Düsseldorf, das Institut für Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes Zentrum (DDZ) sowie die Abteilung für Allgemeinmedizin, Philipps-Universität Marburg, die Abteilung für Kardiologie, Uniklinik Köln, und das Department of Health Promotion Maastricht University, Niederlande.

Hintergrund: Personen/Kooperationspartner

  • Prof. Dr. Stefan Wilm, Institut für Allgemeinmedizin, chs, HHU Düsseldorf
  • Prof. Dr. Dr. Andrea Icks & Dr. Markus Vomhof; Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, chs, und Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ) Düsseldorf
  • Prof. Dr. Daniel Kotz; Forschungsschwerpunkt Suchtforschung und klinische Epidemiologie, Institut für Allgemeinmedizin, chs
  • Prof. Dr. Oliver Kuß; Institut für Biometrie und Epidemiologie, Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ) und chs
  • Prof. Dr. Rik Crutzen; Behaviour Change & Technology, Department of Health Promotion Maastricht University/CAPHRI, Netherlands
  • Prof. Dr. Norbert Donner-Banzhoff; Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Philipps-Universität Marburg
  • Prof. Dr. Ute Mons, Abteilung für Kardiologie, Medizinische Fakultät der Uniklinik Köln, Universität zu Köln

Kontakt:


Institut für Allgemeinmedizin (ifam)
Centre for Health and Society (chs)
Tel: +49 211 81-19527

 

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Kategorie/n: Medizinische Fakultät, Schlagzeilen
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