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Befragung im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht
Studie: Versorgung von Familienmitgliedern in derselben Hausarztpraxis

Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland möchte, dass ihre Familie in derselben Hausarztpraxis versorgt wird. Das ist das Ergebnis einer am 10. Dezember im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Instituts für Allgemeinmedizin (ifam) am Centre for Health and Society (chs) des Universitätsklinikums Düsseldorf.

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Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland möchte, dass ihre Familie in derselben Hausarztpraxis versorgt wird

Während 45,6 % der Bevölkerung mit vielen bzw. allen Familienmitgliedern in derselben Hausarztpraxis versorgt werden möchten, gaben 45,3 % an, dass es ihnen nicht wichtig sei, ob ihre Familienmitglieder in einer Hausarztpraxis oder in verschiedenen Hausarztpraxen versorgt werden. Lediglich 6,5 % wünschten explizit die Versorgung ihrer Familienmitglieder in verschiedenen Hausarztpraxen (2,5 % machten keine Angabe. ) Der Wunsch zur Versorgung mehrerer oder aller Familienmitglieder in derselben Hausarztpraxis wurde unabhängig vom Wohnort im städtischen oder ländlichen Setting oder von einer Migrationsgeschichte formuliert. Personen aus größeren Haushalten sowie von verheirateten oder in eingetragener Partnerschaft lebenden Personen wünschten sich dies mit höherer Wahrscheinlichkeit als unverheiratete Personen (ledig, geschieden, verwitwet).

„Auch wenn der Versorgungswunsch teilweise organisatorische Gründe haben könnte,“ so Prof. Dr. med. Stefan Wilm, Institut für Allgemeinmedizin (ifam) am chs  „bietet er durch die gemeinsame Betreuung mehrerer Familienmitglieder in einer Praxis das Potenzial für eine Versorgung im engeren familienmedizinischen Sinne.“ Um dies Potenzial der Hausarztpraxen für die primärmedizinische Versorgung (Grundversorgung und Beratung u.a. in Hausarztpraxen) zu nutzen, schlägt Wilm förderliche Rahmenbedingungen vor. Dazu gehören beispielsweise Vernetzungsarbeit auf Gemeinde- oder Quartiersebene mit strukturellen Erleichterungen neben dem Vertrag mit den Kassenärztlichen Vereinigungen oder angemessener Honorierung aller beteiligten Professionen für interdisziplinäre Fallkonferenzen zur Koordination der medizinischen Versorgung.

Originalpublikation: Link zur Studie: https://www.aerzteblatt.de/archiv/222389/Praeferenzen-der-Bevoelkerung-fuer-die-Versorgung-von-Familienmitgliedern-in-derselben-Hausarztpraxis-Ergebnisse-einer-repraesentativen-Bevoelkerungsbefragung

 

Autor/in:
Kategorie/n: Medizinische Fakultät
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