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Erforschung und Umgang mit Infektionskrankheiten
Institut für Virologie ist Nationales Referenzzentrum für Hepatitis C-Viren

Das Institut für Virologie ist durch das Bundesgesundheitsministerium / Robert-Koch-Institut erneut für die Förderperiode 2023 bis 2025 zum Nationalen Referenzzentrum für Hepatitis C-Viren (HCV) berufen worden. Nationale Referenzzentren (NRZ) werden seit 1995 zur Überwachung und Erforschung wichtiger Infektionserreger eingesetzt. Für welche Erreger der Bund solche nationalen Zentren einrichtet, wird nach deren epidemiologischer Bedeutung, der notwendigen Spezialdiagnostik, aber auch aufgrund von Fragen zur Resistenz und zu Maßnahmen des Infektionsschutzes entschieden. Über einheitliche, allgemeine Anforderungen hinaus entwickelt ein Nationales Referenzzentrum ein spezifisches Leistungsangebot, das auf die jeweiligen Erreger zugeschnitten ist.

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Hepatitis C ist in Deutschland häufig, obwohl die Erkrankung sehr gut geheilt werden kann. Das NRZ kann dazu beitragen, Infektionen schneller zu finden und damit früher zu behandeln.

Das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf ist seit 2020 in Kooperation mit dem Medizinischen Infektiologiezentrum Berlin Nationales Referenzzentrum. Prof. Dr. Jörg Timm, Direktor des Instituts und Leiter des NRZ, begrüßt die Entscheidung der weiteren Förderung: „Ich freue mich sehr darüber. Infektionen mit dem Hepatitis C Virus sind leider in Deutschland immer noch häufig, obwohl die Erkrankung sehr gut geheilt werden kann. Das NRZ kann dazu beitragen, Infektionen schneller zu finden und damit früher zu behandeln.“

Hepatitis C ist weltweit verbreitet. Neuesten Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind etwa 58 Millionen Menschen chronisch mit HCV infiziert. Pro Jahr kommt es zu etwa 1,5 Millionen Neuinfektionen. Deutschland hat sich den WHO Zielen angeschlossen, um die Zahl der HCV-Infektionen bis 2030 um 90 Prozent zu reduzieren, indem umfangreich getestet und früh therapiert wird. Dazu bedarf es neuer Test- und Behandlungsstrategien und konsequenter Präventionsangebote insbesondere in Risikogruppen wie Menschen, die intravenös Drogen gebrauchen.

Das Nationale Referenzzentrum für Hepatitis C-Viren an der HHU unterstützt dazu Einrichtungen des Gesundheitssystems: Es berät bei Fragen zur Diagnostik, Vorsorge und Therapie. Es bewertet neue Testverfahren in vergleichenden qualitätssichernden Untersuchungen und stellt Probenmaterialien zur Etablierung neuer Testsysteme zur Verfügung. Dabei arbeitet das NRZ auch mit weiteren Einrichtungen in Köln, Essen und Berlin zusammen. Auch die Analyse von Übertragungen und von Ausbruchsgeschehen durch Vergleich von Virussequenzen mit Hilfe hochmoderner Next Generation Sequencing Verfahren und der Aufbau einer Surveillance zur Überwachung der molekularen Epidemiologie von HCV zusammen mit dem Robert-Koch-Institut gehören zu den Aufgaben des Zentrums.

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Kategorie/n: Medizin, Medizinische Fakultät, Schlagzeilen, Pressemeldungen
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