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Jahresversammlung 2024 der Gesellschaft von Freunden und Förderern der HHU (GFFU)
Fünf Forschende ausgezeichnet

Am 21. November 2024 veröffentlichte die Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf e.V. (GFFU) die Bilanz des Jahres 2023: Die von ihr betreuten 23 Stiftungen erwirtschafteten in 2023 insgesamt 3,2 Millionen Euro Fördermittel für Forschung und Lehre. Diese aktuellen Zahlen gab GFFU-Präsident Eduard H. Dörrenberg im Rahmen der Jahresveranstaltung der Gesellschaft bekannt. Im Rahmen dieser Jahresveranstaltung 2024 wurden zugleich insgesamt fünf Forschende ausgezeichnet.

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Im Rahmen der Jahresversammlung 2024 wurden fünf Forschende ausgezeichnet (v.l.): für Preisträgerin Dr. Joana Witt, die anderweitig verpflichtet war, nahm Prof. Dr. Florian Gröber-Becker den Preis entgegen. Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck, Nina-Marie Schüchter, Tobias Winnerling, Dr. Henrike Hörmann und Eduard H. Dörrenberg, oben: Prof. Dr. Karsten Altenhain.

Mit dem Preis der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2023 wurde Tobias Winnerling ausgezeichnet. In der Habilitationsschrift „Das Entschwinden der Erinnerung. Vergessen-Werden im akademischen Metier zwischen 18. und 20. Jahrhundert“ zeigt Tobias Winnerling an vier Beispielen des 18. Jahrhunderts auf, warum wissenschaftlicher Nachruhm nicht ewig währt. Er kombiniert dazu digitale Methoden mit klassischer Quellenanalyse und kann über drei Jahrhunderte hinweg die Prozesse nachzeichnen, mit denen die Wissenschaft vergisst.

Den Hans Süssmuth-Preis 2024 erhielt Nina-Marie Schüchter. Die Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der HHU erhielt den Preis für ihre Dissertation, die unter dem Titel „Wunderkammern als künstlerische Praxis – Sammeln, Ordnen und Zeigen im Anthropozän“ 2025 veröffentlicht wird. Darin befragt sie das Phänomen der frühneuzeitlichen Wunderkammer nach seiner zeitgenössischen Ästhetik und Funktion in der Auseinandersetzung mit dem Anthropozän: Welche Bedeutung haben Wunderkammern heute? Und wie können sie zum Verständnis der Gegenwart beitragen? Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass in zeitgenössischer künstlerischer Praxis für die Beschreibung des Anthropozäns ein kulturelles und interdisziplinäres Wissen aktualisiert wird, das sich bereits in Wunderkammern des 16. und 17. Jahrhunderts materialisierte.

Der „Reinhard-Heynen-und Emmi-Heynen-Preis“ 2024 geht an Prof. Dr. Karsten Altenhain für seine herausragende Arbeit im Straf- und Wirtschaftsstrafrecht. Altenhain befasst sich mit Themen wie Geldwäsche, Bilanz- und Insolvenzdelikten sowie Jugendmedienschutz und Computerkriminalität im Medienrecht. Seine Forschung zeichnet sich durch die Verbindung von rechtsdogmatischen, empirischen und interdisziplinären Methoden aus. Altenhains Werk, das strafrechtliche Normen mit sozialwissenschaftlichen und kriminologischen Ansätzen verbindet, findet große Beachtung in Wissenschaft und Öffentlichkeit. Dazu gehört seine Studie zur Einhaltung gesetzlicher Absprachen in Strafverfahren, die er 2012 im Auftrag des Bundesverfassungsgerichts durchführte. Die Befragung von 330 Richtern, Staatsanwälten und Strafverteidigern in NRW zeigte auf, dass fast 60 % der Richter Absprachen ohne die vorgeschriebene Protokollierung treffen und nur 28 % der Richter die Glaubhaftigkeit ausgehandelter Geständnisse überprüfen.

Erste Preisträgerin des neuen, von der GFFU gestifteten Dr. Reinhard- und Emmi-Heynen-Förderpreis für Medizinische Forschung ist Dr. Joana Witt aus der Augenklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf. Dr. Witt will ein organoid-ähnliches Gewebemodell einer Tränendrüse entwickeln. Dieses Modell wäre die Grundlage für Untersuchungen, die dem lebenden Organismus am nächsten kommen und reproduzierbar sind. Joana Witte wird damit die Pathomechanismen bei schweren Erkrankungen der Tränendrüse erforschen. So ist dieses Projekt klinisch von hoher Bedeutung für Patientinnen und Patienten mit schwerstem Trockenen Auge aufgrund einer eingeschränkten Tränendrüsenfunktion.

Mit dem Forschungspreis der Dr. Günther und Imme Wille-Stiftung wird in diesem Jahr Dr. Henrike Hörmann, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie ausgezeichnet. Dr. Hörmann forscht zu Neugeborenen mit einem Unterzuckerungsrisiko: Bestimmten Risikofaktoren, wie niedriges Geburtsgewicht oder Stress vor bzw. unter der Geburt, bewirken erhöhte Stresshormon-Konzentrationen im Nabelschnurblut. Diese wiederum führen zu einer Hemmung der Insulinausschüttung im Mutterleib. Sobald aber dieser hormonale Einfluss nach Geburt nachlässt, kann es zu einer überschießenden Insulinausschüttung kommen, die zu Unterzuckerungen (Hypoglykämien) führt. Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen wird dazu beitragen die Behandlung dieser Neugeborenen zu verbessern und damit das Risiko für Hypoglykämie-assoziierte Hirnschädigungen zu reduzieren.

 

Autor/in: Redaktion
Kategorie/n: Medizinische Fakultät, Schlagzeilen