Der Name KOMPASS steht für „Kompetenz bei Erwachsenen mit angeborenen Stoffwechsel-Störungen“. Das Krankheitsverständnis dieser Erkrankungen ist meist sehr gut, da dahinter klare biochemische und genetische so genannte Enzym-Defekte stehen. Während es in der Kinder- und Jugendmedizin gewachsene und angepasste Strukturen gibt, fehlen diese in der Erwachsenenmedizin weitgehend. In Notfällen sind nicht-spezialisierte Kliniken und Notfallambulanzen meist ratlos. Die Versorgung hier zu verbessern soll Aufgabe der Stiftung sein. Ziele sind rasche Diagnose, Zugang zu innovativen Therapien, integrative Betreuung sowie personelle Kontinuität für diese „verletzliche Gruppe“ von Kranken. Mit den Möglichkeiten der personalisierten Medizin stehen heute mehr als je zuvor Therapien zur Verfügung, die besonders bei der Behandlung von Patienten mit seltenen Stoffwechseldefekten eingesetzt werden können. Zu weiteren Maßnahmen auf der To-Do-Liste der Stiftung gehören die geregelte Weiterbehandlung aus den Kinderkliniken nach Erreichen des 18. Lebensjahres (Transition), das Management von Schwangeren mit angeborenen Stoffwechseldefekten sowie ein optimales, digital-basiertes Notfallmanagement.
Kuratorium:
Prof. Dr. med. Dipl.-Volkswirt Frank Lammert, Ärztl. Vorstand, Medizinische Hochschule, Hannover
Prof. Dr. Tom Lüdde, Ph. D., Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie
Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Helmut Sies, Institut f. Biochemie und Molekularbiologie I
Prof. Dr. Guido Reifenberger, Institut für Neuropathologie
Prof. Dr. Stephan vom Dahl, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie
Prof. Dr. Dagmar Wieczorek, Institut für Humangenetik
Zur Person: Gründer der KOMPASS-Stiftung ist Prof. Dr. Frank Lammert, Internist und Gastroenterologe sowie Ärztlicher Vorstand der Medizinischen Hochschule Hannover. Als gebürtiger Neusser hat er u.a. an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf studiert und war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Er ist durch seine wissenschaftlichen und klinischen Arbeiten dem Fachgebiet und der Düsseldorfer Klinik seit Jahrzehnten eng verbunden.