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Dr. Tatsiana Suvorava, Dr. Francesca Leo und Dr. Pascal Bouvain ausgezeichnet
Edens-Preise für kardiovaskuläre Forschung der Eberhard-Igler-Stiftung

Am 20. Juni 2024 wurden die Edens-Preise 2022 und 2023 verliehen.

Der Edens-Preis 2022 ging an Dr. Tatsiana Suvorava, Institut für Pharmakologie, und Dr. Francesca Leo, Herzinfarktforschungslabor der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, für ihre 2021 in dem Fachjournal Circulation erschienene Arbeit „Red Blood Cell and Endothelial eNOS Independently Regulate Circulating Nitric Oxide Metabolites and Blood Pressure“. Der Edens-Preis 2023 wurde Dr. Pascal Bouvain, Institut für Molekulare Kardiologie, verliehen, dessen Arbeit „Non-Invasive Mapping of Systemic Neutrophil Dynamics upon Cardiovascular Injury” in Nature Cardiovascular Research erschien.

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Der Edens-Preis ist eine Auszeichnung für besondere wissenschaftliche Leistungen und soll der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf dienen. Die Arbeiten müssen ein Thema aus der Kreislaufforschung oder verwandten Gebieten behandeln.

Der Edens-Preis ist eine Auszeichnung für besondere wissenschaftliche Leistungen und soll der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf dienen. Die Arbeiten müssen ein Thema aus der Kreislaufforschung oder verwandten Gebieten behandeln. Der Edens-Preis wird jährlich verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Über die Preisverleihung entscheidet das Kuratorium der Eberhard-Igler-Stiftung auf Vorschlag eines Preisrichterkollegiums.

Die preisgekrönte Arbeit von Dr. Leo und Dr. Suvorava untersucht die Rolle von Stickstoffmonoxid (NO) für den Blutfluss und die Blutdruckregulation. Stickstoffmonoxid wird in erster Linie von Endothelzellen der Blutgefäße gebildet. Endothelzellen kleiden als innerste Schicht die Blutgefäße aus. NO führt zur Gefäßerweiterung und sichert dadurch die Organdurchblutung. Für diese ehemals sensationelle Entdeckung wurde 1998 der Nobelpreis für Medizin vergeben. Dr. Leo und Dr. Suvorava konnten nun erstmals zeigen, dass auch rote Blutkörperchen (Erythrozyten), die knapp die Hälfte des Blutvolumens eines Menschen ausmachen, über das Enzym endotheliale NO-Synthase (eNOS) verfügen und den Blutfluss und Blutdruck regulieren. In aufwendigen Untersuchungen konnte sie u.a. zeigen, dass Mäuse, bei denen die erythrozytären eNOS ausgeschaltet wurde, einen höheren Blutdruck haben und die Erweiterung (Dilatation) der Blutgefäße tatsächlich schlechter funktioniert. Diese Erkenntnisse sind von großer pathophysiologischer Bedeutung für das Verständnis, wie hämatologische und kardiovaskuläre Erkrankungen miteinander verknüpft sein können. Möglicherweise lassen sich auf dieser Basis neue Therapien zur Verbesserung der Organdurchblutung entwickeln.

Die preisgekrönte Arbeit von Dr. Pascal Bouvain etabliert eine neue Untersuchungsmethode, mit der sich die Wanderung von neutrophilen Granulozyten, vom Knochenmark ausgehend über die Blutbahn bis in entzündete oder geschädigte Organe verfolgen lässt. Neutrophile Granulozyten zählen zu den weißen Blutkörperchen und sind ein wichtiger Teil des Immunsystems. Besonders interessant ist diese Methode für das Verständnis des Heilungsprozesses nach einem Herzinfarkt. Mehr als ein Drittel aller Todesfälle in Deutschland wird durch einen Herzinfarkt verursacht. Mit Hilfe von Perfluorkarbon-Nanoemulsionen können die Neutrophilen nach intravenöser Gabe spezifisch von diesen Zellen aufgenommen werden (Targeting). Die Prognose von Patienten mit Herzinfarkt ist nach Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes wesentlich von der initialen Schädigung und dem Heilungsprozess, an dem neutrophile Granulozyten maßgeblich beteiligt sind, abhängig. Die neue Methode könnte helfen, Hoch-Risiko Patienten nach Herzinfarkt zu identifizieren, um individuelle Therapie-Strategien zu entwickeln.

 

 

Autor/in:
Kategorie/n: Medizinische Fakultät, CARID
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