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Aktuelle Ergebnisse der „Deutschen Befragung zum Rauchverhalten“
E-Zigaretten helfen beim Rauchstopp

Das Tabakrauchen aufzugeben gelingt deutlich besser, wenn Raucher*innen dabei auf E-Zigaretten zurückgreifen. Die Chance dauerhaft Nichtraucher*in zu werden verdoppelt sich sogar, wenn eine E-Zigarette mit Nikotin verwendet wird. Dies zeigt eine aktuelle wissenschaftliche Studie zum Rauchverhalten der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, an der über 2.500 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen haben. Die Studie wurde am 29.04.2022 im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht. Für die „Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“ (DEBRA-Studie) wurden über einen Zeitraum von 2016 bis 2021 Frauen und Männer im Alter von 14-96 Jahren persönlich zu ihren Rauchstoppversuchen befragt.

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Die E-Zigarette kann bei der Tabakentwöhnung helfen, so die Ergebnisse einer aktuellen Befragung.

Alle hatten ein Jahr vor ihrer Befragung den Versuch unternommen, mit dem Tabakrauchen aufzuhören. Die Wissenschaftler*innen interessierten sich besonders dafür, welche Vorgehensweise beim Rauchstoppversuch am erfolgreichsten ist: die E-Zigarette, der Nikotinersatz (z.B. Nikotinpflaster oder -Kaugummi) oder der Rauchstoppversuch ohne Hilfsmittel.

Von den Studienteilnehmer*innen hatten 239 E-Zigaretten genutzt, 168 Nikotinersatz und 2.333 keine Hilfsmittel verwendet. Nutzer*innen von E-Zigaretten gaben doppelt so häufig an rauchfrei zu sein wie Personen, die ohne Hilfsmittel versuchten das Tabakrauchen aufzugeben. Zudem zeigten sich höhere Erfolgschancen bei den Raucher*innen, die E-Zigaretten mit Nikotin verwendeten als bei denen die E-Zigaretten ohne Nikotin bevorzugten. Im Vergleich mit Nikotinersatzprodukten führte die Verwendung der E-Zigarette jedoch zu nur unwesentlich besseren Ergebnissen.

„Die E-Zigarette kann eine sinnvolle Unterstützung eines Rauchstoppversuchs von Raucherinnen und Rauchern sein, für die medizinische Therapien nicht in Frage kommen. Entscheidend ist, vollständig und dauerhaft mit dem Rauchen von Tabak aufzuhören.“ sagt Studienleiter Prof. Daniel Kotz, der am Institut für Allgemeinmedizin und dem centre for health and society der Heinrich-Heine-Universität forscht.

E-Zigaretten sind nicht risikofrei, auch wenn sie erheblich weniger schädlich sind als Tabakrauchen. Sie sind tabakfreie Geräte, die üblicherweise ein nikotinhaltiges Liquid zu einem Aerosol verdampfen, das dann inhaliert wird. Der Wirkmechanismus bei der Verwendung einer E-Zigarette ist somit ähnlich wie bei einem Nikotinpflaster oder-Kaugummi, da das Nikotin die Entzugserscheinungen lindert, aber die schädlichen Effekte des Tabakrauchs ausbleiben. Prof. Daniel Kotz warnt: „Da auch E-Zigaretten gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können, gehören sie nicht in die Hände von Jugendlichen und sollten auch nicht als Genussmittel von Nichtraucher*innen genutzt werden.“

In Deutschland raucht immer noch ein großer Teil der Bevölkerung Tabak (etwa 30 Prozent). Der Rauch aus der Tabakzigarette enthält hunderte giftiger und krebserzeugender Stoffe. An den Folgen des Tabakkonsums versterben in Deutschland jährlich 125.000 Menschen.

 

Kontakt

 
Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Schwerpunkt Suchtforschung und klinische Epidemiologie
Centre for Health and Society (chs)
Medizinische Fakultät 
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Tel: 0211-81-16327
Twitter: @daniel_kotz

Autor/in:
Kategorie/n: Medizinische Fakultät, Schlagzeilen, Pressemeldungen
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