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Historie und Ziele des CARIDs

Nach Prognosen der WHO wird die Inzidenz und Prävalenz an Krankheiten in den Bereichen kardiovaskulärer und metabolisch/diabetologischer Störungen in den kommenden Dekaden noch weiter zunehmen. Herz-/Kreislauferkrankungen weisen schon heute das höchste Risiko für Morbidität und Mortalität auf und dies mit weiterhin steigender Tendenz. Im aktuellen Herzbericht 2020 führen die chronisch ischämische Krankheit, der akute Myokardinfarkt, die Herzinsuffizienz, die hypertensive Herzkrankheit und Rhythmusstörungen in Deutschland die zehn häufigsten Todesursachen an (Deutsche Herzstiftung).

Die Herzinsuffizienz ist die häufigste Aufnahmediagnose in deutschen Krankenhäusern. Diabetes mellitus Typ 2 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung weltweit, die bereits 25% der älteren deutschen Bevölkerung betrifft und in Zukunft auch zunehmend Jüngere betreffen wird. So hält Deutschland u. a. die Spitzenposition bezüglich der durch Diabetes verursachten Gesamtkosten in Europa und Platz 4 weltweit (Diabetes Atlas). Insgesamt leiden in Deutschland rund sieben Millionen Menschen an Diabetes, davon 95% an Typ 2 (Diabinfo).

Die kardiovaskulären und diabetologisch-lipidologischen Erkrankungsfelder weisen auffällige Gemeinsamkeiten nicht nur in ihrer Epidemiologie, sondern auch in Pathophysiologie und Verlauf auf.  So verstirbt einerseits die Mehrzahl der Menschen mit Diabetes an den Folgen von Herz-/Kreislauferkrankungen, andererseits weisen mehr als 50% aller Betroffenen mit akutem Herzinfarkt bereits Störungen des Glukosestoffwechsels (Prädiabetes oder manifesten Diabetes) auf oder sie entwickeln Diabetes im Rahmen eines Herzinfarktes. Die Ursachen hierfür sind ungeklärt und ein breites Forschungsfeld zur Schnittmenge von kardiovaskulären und metabolischen Veränderungen ist unbearbeitet bei bestehenden (unnötigen) Fächerabgrenzungen trotz der hohen medizinischen und gesellschaftlichen Relevanz.  Diese Beobachtungen unterstreichen die strategische Bedeutung der aktuellen Forschungsrichtung von CARID, zu dessen Themenschwerpunkten die folgenden Aspekte zählen:

  1. Herz im Diabetes
  2. Herz und Stoffwechsel
  3. Herz und System Kommunikation
  4. Bildgebungstechniken
  5. Zelluläre Heterogenität
  6. Cardiovascular Digital Health

Gemeinsam ist allen Gruppen, dass sie ein besonderes Interesse an metabolischen Prozessen, Fluxraten und Systemkommunikation haben. Dies erleichtert zudem die Interaktion mit anderen Clustern der Medizinischen Fakultät und die spezifische Stärkung des Fakultäts-Schwerpunktes KARDIODIABETES unter zeitgleichem Erhalt der wissenschaftlichen Identität und Kernexpertise eines jeden kardiovaskulären Forschers in CARID. Neben der Interaktion von Genotyp und Phänotyp sind an den Schnittmengen dieser beiden Themenbereiche in besonderem Maße Forschungen zum Einfluss von digitalen Medien, sozialem Status und Verhaltensmustern, Ernährung, Sport, Lebensstilmodifikation, etc. zu entwickeln, da alle diese Einflussfaktoren die Transition vom gesunden zum kranken Individuum sowie in Spätstadien die Manifestation von Komplikationen beeinflussen.

CARID legt seinen Fokus auf die folgenden Ziele und Aufgaben im Bereich Wissenschaft, Personal und Fortbildung:

  1. Die wissenschaftliche Forschung im Bereich Herz-Kreislauf-Medizin, ausgehend von experimentellen Studien im Bereich der Physiologie, Pharmakologie, Molekularbiologie und Biochemie über translationale Studien bis hin zu klinischen Studien im Bereich der pharmakotherapeutischen, medizintechnischen und Versorgungsforschung.
  2. Die Bündelung von Forschungsaktivitäten mit dem Ziel, Synergien zu schaffen, eine gemeinsame Forschungsinfrastruktur und methodische Plattformen nach neuesten „state-of-the-art Techniken“ aufzubauen.
  3. Die Förderung von interdisziplinären Forschungsinitiativen durch enge Interaktion mit der DFG, BMBF, der EU, dem Wissenschaftsrat und der forschenden Industrie.
  4. Die zielgerichtete Rekrutierung von hochtalentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Kernexpertise in Herz-Kreislauf-Forschung und -Medizin.
  5. Die Etablierung und Ausweitung von regionalen, nationalen und internationalen wissenschaftlichen Netzwerken mit Fokus auf die vielfältigen Aspekte und Anwendungsbereiche kardiovaskulärer Forschung, gestützt durch gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen (CARID-Lectures und Symposien).
  6. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Rahmen der Graduiertenschulen für „clinician scientist, medical scientist, digital scientist“ sowie der Studierenden im Rahmen des Modellstudiengangs Medizin und molekulare Medizin.

 

Historische Impressionen

Durch die folgende Bildergalerie gewinnen Sie einen Eindruck von der Entwicklung des heute als Universitätsklinikum Düsseldorf bekannten Universitätskrankenhauses, mit besonderem Fokus auf die Gebäude der Chirurgie, die Operationssäle, Laboratorien und Hörsäle.

Forschungsnahe aktuelle Impressionen finden Sie auf der Vorstellungsseite der Arbeitsgruppen des CARID Forums.

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